Gründung und Entstehung
Im
Jahre 1952 gründete der geniale Konstrukteur Colin Chapman die Firma
Lotus Engineering Co, nachdem er bereits im Jahre 1948 sein erstes Auto,
den Mark 1 gebaut hatte. Als Basis diente ihm damals ein Austin Seven
aus dem Jahre 1930. Diesen baute er in der Garage der Eltern seiner
Freundin getreu seinem später legendär gewordenem Prinzip auf Leichtbau
geschickt um.
In der damaligen Formel 750
Rennsportklasse erfreuten sich seine leichten und schnellen Wagen sehr
grosser Beliebtheit und dominierten schnell das Rennfeld.
Im Jahre 1954 entwarf Chapman den
Mark 6, welcher bereits über ein eigenes Chassis verfügte und auf eine
Serienproduktion ausgerichtet war. Schnell beherrschte das Auto die
kleinen Hubraumklassen der britischen Sportwagenrennen.
Im Jahre 1962 stellte Colin
Chapman den ersten Lotus Elan vor. Ein revolutionäres Auto, das dank
seiner Leichtbauweise sehr schnell war und PS-stärkere Fahrzeuge sowohl
auf der Strasse als auch auf Rennstrecken in die Schranken verwies.
Formel1
und Indianapolis
Inzwischen war Lotus in die
damalige Formel 1 eingestiegen und zwar mit einem
Paukenschlag.
1963 gewann Lotus die Konstrukteursweltmeisterschaft und Jim Clark auf
Lotus 25 die Fahrerweltmeisterschaft.
Es sollten nicht die einzigen Erfolge in der F1
bleiben, im Gegenteil, in den 60er- und 70er- Jahren war Lotus nicht nur
das dominierende Team, sondern Colin Chapman wartete mit einer Reihe von
innovativen Neuerungen auf, die bis heute Bestandteil der Formel 1 sind.
Lotus gewann die Fahrerweltmeisterschaft 1963,
1965, 1968, 1970, 1972 und 1978.
Den Weltmeistertitel als Konstrukteur holte sich Lotus 1963, 1965, 1968,
1970, 1972, 1973 und 1978. Im weiteren gewann Lotus auch die
Indianapolis 500 in den Jahren 1963 1965 und 1966.
Die Fahrer von Lotus hiessen Jim Clark, Graham
Hill, Jochen Rindt, Emerson Fittipaldi, Mario Andretti, Ayrton Senna,
Mika Häkkinen und Johnny Herbert. Im Jahre 1993 holte Johnny Herbert als
letzter Fahrer des Lotus F1-Team Punkte, bevor sich Lotus aus
finanziellen Gründen aus der Königsdisziplin zurückzog.
Bis heute
Im Jahre 1966 stellte
Colin Chapman der Welt den Lotus Europa vor, der sowohl auf der Strasse
wie auch auf der Rennstrecke grosse Erfolge feierte. 1974 folgten die
Modelle Eclat und Elite, die eher mässige Erfolge verbuchen konnten.
Doch dann im Jahre 1975 stellte Chapman den heute legendären Sportwagen
Lotus Esprit vor. Lange Zeit war der Esprit einer der schnellsten
Sportwagen der Welt. Ein Esprit Turbo aus dem Jahre 1981 war damals
beispielsweise im Sprint von 0-100 km/h fast 2 Sekunden schneller als
ein Ferrari 308.
1982 starb der geniale Erfinder und
Konstrukteur Colin Chapman, was das Unternehmen in eine Krise stürzte.
In den 80er- und bis Mitte der 90er-Jahre überlebte Lotus praktisch nur
durch den Esprit, war jedoch auf Grund der geringen Stückzahlen von 300
bis max. 400 Esprits pro Jahr nicht in der Lage, international auf sich
aufmerksam zu machen. Doch als man 1996 der Welt den neuen Lotus Elise
präsentierte, änderte sich das schlagartig. Die Elise war ein
kompromissloses Leichtbauauto, das trotz eines relativ bescheidenen 120
PS Motors Sportwagen-Fahrleistungen zu einem sensationellen Preis von
rund CHF 40.000.--bot. Lotus hatte geplant, 500 bis 700 Elise pro Jahr
zu verkaufen, was schon ziemlich optimistisch war. Der Erfolg von fast
4000 Elise im ersten Jahr katapultierte Lotus aus der Krise heraus,
zurück in die Gilde der edlen Sportwagenhersteller. Kurz darauf
spendierte Lotus dem Esprit nach fast 30 Jahren einen neuen 8 Zylinder
Biturbo Motor und erntete für den Esprit nochmals weltweit Anerkennung
und viel Lob in der Fachpresse. Damit stieg der Esprit endgültig in die
Gilde der unsterblichen Legenden von Sportwagen auf. Doch der
Verkaufsschlager von Lotus blieb die Elise, welche inzwischen als MK 2
einen Nachfolger erhielt, der in seiner Klasse weiterhin die Spitze
markiert. Mehr als 20 Awards hat die Elise Lotus inzwischen eingebracht
und ist damit zu einem der erfolgreichsten Autos der Welt geworden.
In der Zukunft
Spekulationen über eine Rückkehr von Lotus in
die Formel 1 gibt es immer wieder. Tatsache ist jedoch, dass der Firma
dazu schlicht die nötigen Mittel fehlen. Im Jahre 1996 versuchte Lotus
sich in der GT1 Klasse mit dem Esprit V8. Ein 600 PS starker Esprit mit
einem Gewicht von gerade mal 900 Kilogramm lehrte die McLaren und
Ferrari das Fürchten. Trotz einiger Siege und Podestplätzen bereits in
der ersten Saison plagten den Esprit einige Probleme. Die finanziellen
Mittel reichten nicht, um die Serie weiter zu bestreiten. So bleibt nur
die Hoffnung, dass sich irgendwann einmal ein Geldgeber findet, der
einem der erfolgreichsten Rennteams (Lotus Motorsport) die Möglichkeit
zur Rückkehr bietet. Bis dahin werden wir uns an der Autobytel Rennserie
von Lotus Motorsport erfreuen, die mit den phantastischen Motorsport
Elise gefahren wird.
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